- Human AI Art Award 2025 geht an den französischen Künstler und Filmemacher Nicolas Gourault
- Der Preis zeichnet Pionierarbeiten im Spannungsfeld von Bildender Kunst und modernster Technologie aus
- Telekom und Kunstmuseum Bonn zeigen Videoinstallation in Human AI Art Space vor dem Kunstmuseum Bonn
Die Deutsche Telekom und das Kunstmuseum Bonn verleihen zum zweiten Mal den Human AI Art Award, den sie 2024 gemeinsam ins Leben gerufen haben. Diesjähriger Preisträger ist der französische Künstler und Filmemacher Nicolas Gourault mit seinem Werk „Unknown Label“ (2023). Mit der Preisverleihung am 21. September wird auch die zweimonatige Ausstellung im Human AI Art Space vor dem Kunstmuseum Bonn eröffnet. Sie wird das prämierte Werk als ortsspezifische 3-Kanal-Videonstallation zeigen. Der Human AI Art Award würdigt Künstler*innen, die im Spannungsfeld von Bildender Kunst und modernster Technologie, insbesondere Künstlicher Intelligenz, arbeiten und hier Pionierarbeit leisten.
„Es ist mir eine große Freude und Ehre, diesen Preis einer so herausragenden Jury unter so vielen hochkarätigen Einsendungen entgegenzunehmen. Ich glaube, es ist wichtig, die wertvolle menschliche Arbeit und die Ungleichheiten bei der verstärkten KI-Nutzung zu bedenken und sich für faire Arbeitsbedingungen einzusetzen“, sagt Nicolas Gourault. „Ich hoffe, dass dieser Preis und die Ausstellung eine Gelegenheit bieten, die Arbeit einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Ich möchte allen Projektbeteiligten danken, insbesondere den Menschen, die mir ihre Geschichten anvertraut haben und wichtige, aber unsichtbare Arbeit leisten.“
Human AI Art Space am Kunstmuseum Bonn
Der prämierte Dokumentarfilm „Unknown Label“ (2023) erforscht den Alltag von Online-Mikroarbeitenden, sogenannten Clickworkern aus dem globalen Süden. Sie zeichnen die Bilder von Straßenzügen für selbstfahrende Autos nach und kategorisieren diese. Die audiovisuelle Installation macht die Arbeitswelt der Clickworker für Besucher*innen erlebbar und enthüllt auf diese Weise die meist unsichtbare, aber wertvolle menschliche Arbeit, die für das Training von KI-Systemen notwendig ist. Das Dokumentarvideo, das als 3-Kanal-Videoinstallation im Human AI Art Space präsentiert wird, thematisiert die Spannung zwischen Selbstverständlichkeit, Vereinfachung, Zweifel und Neugier im Umgang mit KI-Technologien auf beeindruckende Art und Weise.
„Neue Technologien beeinflussen unser Leben und prägen unser Miteinander. Daher setzen wir uns bei der Telekom für einen ethischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz ein und beleuchten die gesellschaftlichen Auswirkungen,“ sagt Telekom-Chef Tim Höttges. „Wir begrüßen die künstlerische Auseinandersetzung im Spannungsfeld von Bildender Kunst und moderner Technologie. Sie eröffnet neue Blickwinkel und ermöglicht uns einen Perspektivwechsel. Sie kann Vorbehalte abbauen und Chancen verdeutlichen. Im besten Fall lässt sie uns die Welt neu erleben und mit Optimismus neu entdecken.“
„Die Geschwindigkeit, in der neue Entwicklungen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz Einzug in unser Leben und unseren Alltag halten, ist atemberaubend. Insbesondere für Kulturschaffende sind damit nicht zuletzt Fragen nach der eigenen Relevanz und dem Stellenwert in einem sich permanent verändernden und erweiternden Tätigkeitsfeld verbunden. Aber Künstler*innen wären nicht Künstler*innen, wenn sie nicht genau das thematisieren und in ihren Arbeiten einen Erkenntnisgewinn generieren würden, den die KI allein eben nicht generieren kann. Deshalb freue ich mich, dass wir als Museum in Zusammenarbeit mit der Telekom eine Plattform zur künstlerischen Erforschung von künstlicher Intelligenz bieten können“, sagt Prof. Dr. Stephan Berg, Intendant des Kunstmuseum Bonn.
Die Ausstellung wird am Sonntag, 21. September 2025 um 11 Uhr im speziell für den Preis entworfenen Human AI Art Space vor dem Kunstmuseum Bonn eröffnet. Zur Preisverleihung und Eröffnung wird der Preisträger Nicolas Gourault anwesend sein.
Nicolas Gourault, der 1991 geboren wurde, lebt und arbeitet in Paris. Er besuchte zunächst eine Kunstschule und entwickelte einen forschungsorientierten Ansatz, bevor er sich der visuellen Kunst zuwandte. Seine Werke wurden in Kunstinstitutionen wie dem Centre Pompidou (FR), ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (DE), Hartware MedienKunstVerein (HMKV) (DE), Ars Electronica (AT), und auf Filmfestivals wie der Berlinale (DE), Cinéma du Réel (FR), Sheffield Doc|Fest (UK), und Punto de Vista (ESP) gezeigt. Interessierte finden hier weitere Informationen zum Künstler sowie zur Ausstellung.
Für die zweite Ausgabe des Human AI Art Awards 2025 wurden 30 internationale Künstler*innen von einer Nominierungsjury vorgeschlagen, 23 davon haben sich für den Preis beworben. Nicolas Gourault wurde von Dr. Inke Arns, Direktorin des Hartware Medienkunstvereins (HMKV) in Dortmund, nominiert. Aus den eingereichten Bewerbungen wählte eine mit renommierten Persönlichkeiten der internationalen Kunstszene besetzte Jury den Preisträger. Ausschlaggebend für die Entscheidung war, dass die Arbeit von Nicolas Gourault die Thematik des autonomen Fahrens kritisch aufgreift und den Faktor Mensch im Kontext des Trainings künstlicher Intelligenz hervorhebt. Auf der Grundlage einer methodischen Recherche zeigt die Videoinstallation, wie Maschinen durch mühsame menschliche Arbeit lernen, die Welt zu lesen und als Informationen zu verarbeiten.
Die Jury für den Human AI Art Award 2025: Ed Atkins (Künstler), Prof. Dr. Stephan Berg (Direktor Kunstmuseum Bonn), Prof. Sarah Cook (Professorin Museum Studies, Information Studies an der University of Glasgow), Guillaume Désanges (Direktor Palais de Tokyo, Paris) und Antje Hundhausen (Vice President Brand Experience, Deutsche Telekom).
Die Nominierungsjury für den Human AI Art Award 2025: Dr. Inke Arns (Direktorin Hartware Medienkunstverein HMKV, Dortmund), Çelenk Bafra (Künstlerische Leiterin Istanbul Modern, Istanbul), Emma Enderby (Direktorin KW Institute for Contemporary Art, Berlin), Prof. Dr. Chus Martínez, (Kuratorin, Leiterin Institute Art Gender Nature, Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW, Basel), Lauren Lee McCarthy (Medienkünstlerin, Gewinnerin des Human AI Art Award 2024), Hans Ulrich Obrist (Künstlerischer Leiter Serpentine Gallery, London), Jean-Marc Prévost (Kurator, Berater Kadist Foundation), Anca Rujoiu (Kuratorin Bildmuseet, Umeå, Sweden, Co-Kurator Diriyah Biennale 2024), Noam Segal (Kurator Solomon R. Guggenheim Museum, New York, Co-Kurator 15th Gwangju Biennale 2024), Billy Tang (Direktor Para Site, Hong Kong).
Die Gestaltung des Human AI Art Space wurde durch Meiré und Meiré, Köln realisiert.
Angaben zum Film:
Unknown Label, 2023
3 Kanal Videoinstallation, Farbe, Sound, 20 Minuten, endlos
Regie/Konzept: Nicolas Gourault
Schnitt: Lucas Azémar, Félix Rehm, Nicolas Gourault
Ton: Etienne André
Research Assistenz: Leonard Nally Simala, Andrea Paola Hernandez, Niside Panebianco
Drehbuch Beratung: Quentin Faucheux
Bild Assistenz: Héléna Michaud
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